Migration und Fachkräftemangel: Ein Paradox in Ostdeutschland

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In Deutschland haben 29,7 % der Bevölkerung einen Migrationshintergrund, was etwa 24,9 Millionen Menschen entspricht.

Dennoch leben nur 5,7 % dieser Personen in Ostdeutschland, während die restlichen 94,3 % in Westdeutschland und Berlin ansässig sind. Da stellt sich die Frage, warum ausgerechnet der Osten ein so großes Problem mit der vermeintlich überwältigenden Anzahl an ausländischen Personen hat.[1]

Besonders bedenklich ist, dass gerade in den ostdeutschen Bundesländern der Fachkräftemangel besonders gravierend ist. Bis 2030 wird die Erwerbsbevölkerung dort um etwa 800.000 Personen schrumpfen. Vor diesem Hintergrund ist es entscheidend, wie diese Herausforderung bewältigt werden kann. Nur 21 % der Unternehmen glauben, dass dies ohne Fachkräfte aus dem Ausland möglich ist.[2] Doch viele qualifizierte Arbeitskräfte zögern, sich aufgrund von Fremdenfeindlichkeit in der Region niederzulassen.

Wer derzeit durch Brandenburg fährt, wird täglich mit dieser Ablehnung konfrontiert – ein Blick auf die Wahlplakate bestimmter Parteien und Gruppierungen reicht aus. Blau scheint das neue Braun zu sein. Unser Unternehmen hat seinen Sitz in Brandenburg, südlich von Berlin, in einem wirtschaftlich starken Landkreis. Die Aussagen auf den Plakaten schockieren uns und hinterlassen uns ratlos, denn offenbar gibt es hier viele Menschen, die diese Hetze unterstützen.

Für uns als Unternehmen stellt sich zudem die Frage: Wie soll die Wirtschaft ohne Arbeitskräfte in Zukunft funktionieren? Der Vorschlag, mehr Kinder zu bekommen, erscheint naiv – oder planen wir ernsthaft, ab 2030 die Kinderarbeit wieder zu legalisieren? Es ist höchste Zeit, dass wir uns mit den Konsequenzen dieser Rhetorik auseinandersetzen und überlegen, welche Folgen dies für unser Land, unsere Wirtschaft und unsere Kinder haben wird.

 

[1] Quelle: Bevölkerung mit Migrationshintergrund | Die soziale Situation in Deutschland | bpb.de

[2] Quelle: Studie über Arbeitskräftebedarf und Migration in Ostdeutschland (ostbeauftragter.de)

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