Datenschutz versus Gesundheit

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Warum ist es so problematisch, dass ein Arbeitgeber seine Arbeitnehmer nach dem Impfstatus fragt? Das Hauptargument ist wieder einmal der Datenschutz.

Gesundheitsdaten zählen zu den speziell geschützten Daten.[1] Immerhin wurde das Infektionsschutzgesetz mittlerweile so angepasst, dass wenigstens die Arbeitgeber der besonders sensiblen Berufe - z.B. Kitas, Schulen, Pflegeheime, Arztpraxen usw.- nach dem Impfstatus fragen dürfen. Im Angesicht der letzten 18 Monate nahezu unglaublich, dass dies nicht sowieso schon der Fall war.

Aber was ist mit all den anderen Unternehmen? Für viele Arbeitgeber wäre es äußerst sinnvoll zu wissen, wer geimpft ist und wer nicht. Denn wenn man weiß, dass die Mitarbeiter einen vollständigen Impfschutz genießen, kann man auch den Hygieneplan des Unternehmens entsprechend anpassen. Mehr Normalität würde zurückkehren und der direkte Kontakt unter Kollegen könnte wieder problemlos stattfinden. Also all das, was wir alle uns doch seit langer Zeit wirklich wünschen.

Dass trotz der Impfung gewisse Regeln weiter zu beachten sind, steht außer Frage. Dennoch ließen sich viele Abläufe einfacher gestalten.

Zudem ist ein Arbeitgeber für den Schutz der Mitarbeiter verantwortlich. Dieser Schutz kann nur angemessen erfolgen, wenn er über den Impfstatus Bescheid weiß. So kann er beispielsweise ungeimpfte Personen im Home Office einteilen oder diese regelmäßig testen lassen. Aus unserer Sicht heraus sollte auch dem Unternehmen freigestellt sein, inwiefern es „2G“ im Büro einführt.

Wir können nicht nachvollziehen, warum hier der Datenschutz scheinbar wichtiger ist, als die Gesundheit, zudem die Frage nach dem Impfstatus wohl kaum einen Missbrauch der persönlichen Daten bedeutet.

Schauen wir doch mal in andere europäische Länder. In Italien beispielsweise, wo deutlich mehr Menschen geimpft sind als bei uns, muss ab Mitte Oktober ein Impfnachweis vorgelegt werden, um seiner Arbeit nachgehen zu können.[2] Alternativ muss täglich getestet werden. Auch in Frankreich gibt es für einige Berufsgruppen bereits eine Impfpflicht.

Und was machen wir? Überlegen, ob wir den Menschen Geld (in diesem Falle Steuergelder!) geben sollen, damit sie sich impfen lassen. Wer jetzt noch nicht verstanden hat, dass uns nur eine Impfung aus der Pandemie rausholen kann, dem kann wohl wirklich nicht mehr geholfen werden. Ein Impfablehner – übrigens egal, um welche Impfung es sich handelt – sollte jedoch die Konsequenzen für seine Entscheidung tragen. Denn sonst sind die Leidtragenden wieder die, ohnehin schon überlasteten, Mitarbeiter (m/w/d) in den Krankenhäusern - und diese Menschen haben bis dato wahrlich genug für uns alle geleistet!

 

[1] Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/abfrage-impfungen-101.html

[2] Quelle: https://www.manager-magazin.de/politik/impfpflicht-italien-schreibt-impfung-oder-test-zur-arbeit-vor-a-6c72ca58-cb0f-47a1-8631-a3a360e6e180

 

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